Versuchstierwissenschaften

Bachelorstudiengang Tiermanagement (BSc)


Gut geschützt
Versuchstiere werden in den Niederlanden gut geschützt. Nur Personen mit der entsprechenden Befugnis und Ausbildung dürfen mit Versuchstieren arbeiten, seit der Einführung des niederländischen Tierversuchsgesetzes (1978) ist der Nachweis gesetzlich vorgeschrieben. Auf u.a. Bachelorniveau gelten diese Bestimmungen zum Beispiel für Biotechniker. Doch auch ohne Befugnis gibt es Funktionen im Arbeitsfeld der Versuchstierwissenschaften. Dies betrifft Funktionen, in denen du nicht direkt an der Versorgung, Behandlung und an Eingriffen beteiligt bist, sondern dich im allgemeinen mehr mit dem Qualitätsmanagement beschäftigst.

Arbeitsfeld
Das Arbeitsfeld ist in starker Entwicklung begriffen. Die Anzahl Versuchstiere ist seit 1978 (der Einführung  des Tierversuchsgesetzes) zwar beträchtlich zurückgegangen, die Komplexität der Tierversuche hat jedoch bedeutend zugenommen; auch werden immer mehr Versuchstiere mit besonderem Hintergrund (mikrobiologischem und genetischem Status) eingesetzt. Aus verschiedenen Gründen wächst das Interesse für Alternativen und auch der Tierschutzpolitik kommt stets mehr Bedeutung zu. Aufgrund all dieser Entwicklungen im Versuchstiersektor und den Fortschritten in der biomedizinischen/tierwissenschaftlichen Forschung, wächst die Nachfrage nach hoch ausgebildeten Fachleuten.

Gute Grundlage
Die Verbesserung des Wohlbefindens von Tieren und das Streben nach Alternativen für Tierversuche sind Themen, die im Studium intensiv behandelt werden. Das Berufsfeld ist divers und reicht von Forschungslabors bis hin zu ideologischen Organisationen wie Proefdiervrij (dem niederländischen Verein zum Schutz von Versuchstieren) und dem Tierschutzverband. Die Kombination aus Biologiekenntnissen, biotechnischen Kompetenzen und Fachwissen aus den Bereichen Management, Politik und Ethik schafft eine gute Grundlage, um im Versuchstiersektor tätig zu werden. Für Studenten, die später mit Tieren aus der Tierhaltung arbeiten möchten, ist das Berufsfeld Gesellschaftstiere und Unternehmertum eine gute Vorbereitung auf das Berufsfeld Versuchstierwissenschaften. Studenten, die sich für das Berufsfeld Wildlife Management entscheiden, haben die Möglichkeit eine angepasste Version des Berufsfeldes Versuchstierwissenschaften zu belegen, die mehr auf die Durchführung von Tierversuchen mit wilden Tieren zugeschnitten ist.

Mit dieser Spezialisierung kannst du:

  • bezüglich der Gesetzgebung zum Einsatz von Versuchstieren inventarisieren und beraten;
  • über den Einsatz von Versuchstieren und möglichen Alternativen kommunizieren;
  • Einheiten von Nicht-Produktionstieren verwalten;
  • Tierversuchseinrichtungen leiten;
  • dich an der Entwicklung und Durchführung versuchstierkundliche Forschungen beteiligen.

Praktikumsmöglichkeiten

Die Möglichkeiten für Praktika sind vielfältig. Beispiele für Praktikumsplätze sind Versuchstiereinrichtungen, medizinische Zentren von Universitäten oder pharmazeutische Betriebe. Als wichtiges Kriterium für einen Praktikumsbetrieb gilt, dass die Organisation groß und professionell genug sein sollte, um ausreichende Begleitung bieten zu können. Studenten müssen in eigener Verantwortung ihr Projekt durchführen. Beispiele hierfür sind die Inventarisierung von Anästhesieprotokollen oder die Beurteilung des Verhaltens von Tieren, um Rückschlüsse auf Schmerzempfindungen ziehen zu können.

Beispiele für Abschlussarbeiten

Untersuchungen zu den Auswirkungen von Wasser- und Nahrungsdeprivation auf das Wohlbefinden von Versuchstieren in den Niederlanden, und ob es Möglichkeiten zur Verfeinerung gibt.  

Berufliche Perspektiven nach dem Studium

Das Arbeitsfeld reicht von pharmazeutischen Betrieben, universitären Forschungslabors und Instanzen, die sich für das Wohlbefinden von Tieren einsetzen bis hin zu ideologischen Organisationen wie Proefdiervrij und dem Tierschutzverband. So vielfältig wie das Berufsfeld sind auch die Funktionen des tierwissenschaftlichen Ingenieurs. Vor allem die Kombination aus Kenntnissen von der Biologie des Versuchstiers, Mensch-Tier-Beziehung, Gesetz- und Regelgebung, biotechnischen Fertigkeiten und Alternativen zu Tierversuchen sowie allgemeineres Wissen und Kompetenzen auf dem Gebiet von Management, Politik, Qualität und Ethik bieten dir eine gute Basis, um bei den genannten Organisationen eine Stelle zu finden.