Kimberley Pietersz

"Es ist wirklich spannend, die Grenzen des Möglichen zu testen"


Kimberley Pietersz studiert Biotechnologie und ging für ihr Praktikum zur Melanozyten-Stammzellenforschung nach Kobe in Japan. "As a black sheep in the yellow city. So fühlte es sich zumindest am ersten Tag im Zug an. Alles dieselben Gesichter und ich saß da, als großer dunkler Riese."

Praktikum
"Aber ich werde beim Anfang beginnen. Warum ich mich für ein Praktikum in Japan entschieden habe? In 2004, ein Jahr bevor ich mich für ein Studium entscheiden musste, erzählte mein Biolehrer eine interessante Geschichte: „Machokerle, macht Euch mal klein, denn in Japan hat man es geschafft, aus zwei Eizellen einen Embryo zu zeugen". Solche Forschungen fand ich unheimlich interessant. Es ist wirklich spannend, die Grenzen des Möglichen zu testen. Die Geschichte über die Gentechnik hat dazu geführt, dass ich Biotechnologie studieren wollte. Im vierten Jahr des Studiums macht man dann ein Praktikum, das wollte ich natürlich in Japan machen."

Innovativ
"Bei meiner Suche nach einem passenden Ort in Japan habe ich bei Nature News einen Artikel über eine Forschung von Igor und Nishikawa Sensei gelesen. Dieser Artikel war so innovativ, dass die Lehrbücher neu geschrieben werden mussten. Ich wusste nur, dass dies das Lab war, wohin ich wollte. Das hat schließlich geklappt. Im Moment konzentriere ich mich auf Melanozytenstammzellen, aber um mich herum passiert noch viel mehr."

Technik
"Die Nachbarn (Wakayama Gruppe) haben zum Beispiel eine seit zwölf Jahren tote Maus klonen können. Die Leute bei mir im Lab sind inzwischen Experten auf dem Gebiet der Induced pluripotential Stammzellen. Spende mal etwas Haut und man bekommt eine neue Leber zurück! Nein, das war ein Scherz, so weit geht es nun auch nicht! Aber von etwas Haut kann man schon pluripotente Stammzellen herstellen. Und mit derselben Technik hat Yamanaka Sensei funktionierende Herzzellen gezüchtet."

Fugu
"Außer dem Lab habe ich fantastische sechs Monate in Japan verbracht. Das Essen schmeckt herrlich, ich habe Fugu gegessen, Pilze, die tödlich sind, wenn sie nicht auf eine bestimmte Art und Weise bereitet werden. Sonst gab es oft Sushi und Kalorienbomben, wie Tonkatsu Curry Udon, ein Schweinefleischnudelgericht."

Kultur    
"Um zu zeigen, dass die lateinische Kultur weltweit lebt, tanze ich jede zweite Woche Salsa. Die kleinen Japaner können das sehr gut, obwohl das manchmal schon komisch ist, wenn der Mann einen Kopf kleiner ist. Ich habe auch einige Male einen ‚Kulturschock' gehabt. Morgens um acht Uhr fahren wir alle mit dem völlig überfüllten Zug zur Arbeit, alle sind super hygienisch, überall zieht man die Schuhe aus, bevor man eintritt und wenn man einen leichten Schnupfen hat, muss man gleich eine Infektionsmaske aufsetzen. Alles in allem ist es eine unvergessliche und schöne Erfahrung gewesen!"

Weitere Informationen:
Bachelor Biotechnologie